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Seit dem 17. Mai 2019 ist das neue Album der Rock-Megastars RAMMSTEIN auf dem Markt und ich habe bewusst ein paar Tage mit meinem Artikel gewartet. Zum Einen, weil ich nicht in der Masse mitschwimmen wollte, aber zum Anderen, weil sich Songs der Band manchmal erst ein wenig entwickeln müssen. Bevor ich also am 27.05.2019 Live bei einer der wohl spannendsten Live-Konzerte meines Lebens dabei sein werde, hier die Shark-Review vom neuen Album.

Das Album:

Das Album:
10 Jahre hat es gedauert, 10 Jahre Abstinenz, 10 Jahre mussten sich Fans mit dem alten Material begnügen. Zwischendurch gab es eine Kinodoku und natürlich immer mal wieder vereinzelte Schlagzeilen. Mit dem Album „Rammstein“ erscheint nun das 7. Werk der Band. Insgesamt präsentieren sie 11 Titel, die größtenteils sehr unterschiedlich wirken. Von geballter Power bis zur zarten Seite ist hier einiges an Musikrepertoire vertreten.

01. Deutschland
Der erste Hammer, die erste Single, die bereits einen Vorgeschmack auf das Album geben sollte. Das Video dazu war selbstverständlich provozierend und nichts anderes habe ich erwartet. Der 12. April 2019 war Stichtag für eine neue Rammstein-Ära. Synthesizer erklingen in alter 80er Jahre Manier und die Stimme von Lindemann dringt durch die Boxen mitten in den Gehörgang. Es ist ein Bäääm und nicht nur in meiner Empfindung, sondern auch im Empfinden der Allgemeinheit ein Volltreffer. Platz 1 in den Charts und mehr als 25 Millionen YouTube-Klicks sprechen für den Erfolg.

Inhaltlich ist es ein Song, der insbesondere durch das Video großes Potential für Diskussionen mit sich bringt. Bereits im Teaser waren Bandmitglieder KZ-Insassen, die mit einem Strick um den Hals auf die Hinrichtung warten. Ein Vermarktungstrick, denn am Ende zeigt das Video, dass viele Kritiker mal wieder ein viel zu schnelles Urteil abgegeben haben. Auf Rammstein reingefallen, würde ich sagen!

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02. Radio
Ganz anders und deutlich entspannter kommt der Song „Radio“ daher. In diesem Song spielt Rammstein mit den Verboten in der ehemaligen DDR. Starke Gitarrenriffs und erneute Synthesizer-Klänge beginnen den Song und Lindemann beginnt in Erzähl-Gesang-Stimme von „damals“. Der Refrain ist schon fast ein bisschen Popmusik und regt zum Mitsingen an. Ungewohnt, braucht ein bisschen, entwickelt sich dann aber. „Radio“ war die zweite Single-Auskopplung vor dem Erscheinungstermin des Albums.

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03. ZEIG DICH
Bisher waren die Klänge schon vor dem Erscheinenen bekannt. Zum ersten Mal erklingen neue Sounds und Melodien. Aber Moment, ein Chor beginnt „Exmustamus, Cruzifixus, Murisuri, Extraspection“! Kirchlich-vertraute Klänge und der typische Rammstein-Gitarrensound setzt ein. Hier wird sofort klar, wer als nächstes seine Portion Lyrics abbekommt. „Verlangen, verfluchen, verdammen, Versuchung…“ – Lindemann trifft es aus meiner Sicht auf den Punkt und spricht damit aus, was mittlerweile sehr viele Menschen denken. Mit der Aufforderung „Zeig Dich“ ist eindeutig ein Hilferuf an Gott ausgesprochen, denn hier unten verlieren mehr und mehr Leute den Glauben an das Gute der heiligen Stätten.

04. AUSLÄNDER
Der Titel allein könnte bei Rammstein wieder auf totale Provokation hindeuten. Doch wieder einmal wird der Zuhörer von der Band an der Nase herum geführt. Statt das brisante Thema Ausländer auf die Spitze zu treiben, ist der Protagonist des Liedes der Ausländer und die Anspielungen auf seine Handlungen deuten auf Sextourismus in fernen Ländern hin. Anders als erwartet und aus meiner Sicht auch musikalisch einer der schwächeren Titel auf dem Album. Er wirkt auf mich ein wenig einfallslos.

05. SEX
Wieder ein Schlagwort, was einiges an Rammstein-Potential in sich hat. Die Fleischeslust und ein Text, der im typischen Stil sehr bildlich spricht. Mal ehrlich, niemand erwartet hier Blümchensex und so sticht die Zeile: „Besser widerlich, als wieder nicht“ aus allem heraus. Sie bleibt hängen, während der Song an sich ein wenig dahinplätschert. Vielleicht sollte es dazu ein Video geben… Inhaltlich sollte das für die Band sicherlich kein Problem sein. Einer der Songs, den man definitiv öfter hören muss.

06. PUPPE
Es beginnt ruhig, fast schon zärtlich. Lindemann erzählt von der Schwester, die als Prosituierte im Nachbarzimmer ihren Arbeitsplatz hat. Als Trost hat sie dem kleinen Jungen eine Puppe geschenkt, doch diese wird ab dem Refrain zum Ventil! Jetzt spürt man die Energie, die in den Songs dieser Band verborgen ist. Mit einem gewaltigen Refrain, einem unglaublichen Lindemann und einem brutalen Text für mich neben „Deutschland“ der bisland beste Song des Albums. Dam Dam…

07. WAS ICH LIEBE
Drums, Gitarre und dann die tiefe Stimme! Ein bewährtes Rammstein-Konzept, welches auch bei diesem Song ins Ohr geht. Man wartet förmlich auf den Refrain. Die Erwarung steigt… kracht es jeden Moment! Die Gitarre arbeitet darauf hin, doch wird es nicht so hart wie erwartet. Eher melodiöser Rock mit eingängiger Melodie. Ein solider Song, aber kein Megahit.

08. DIAMANT
Kennt ihr noch „Frühling in Paris“? So beginnt auch „Diamant“. Eine Liebeserklärung in wundervolle Worte eingekleidet. Man hört gern zu und kann sich fast vorstellen, wie wunderschön sein Gegenüber sein muss. Mimimale Musik unterstreicht den Klang der Stimme, Streicher bringen die nötige Romantik hinein. Hier merkt man, dass auch ein „Liebeslied“ enorme Energie haben kann. Großartig!

09. WEIT WEG
Es wird jetzt aber Zeit für mehr Härte. Nach zwei ruhigeren Songs, müssten einem eigentlich jetzt die Ohren wegfliegen. Leider nicht wirklich. Synthie-Sounds beginnen und der Rythmus ist eher zurückhaltend. Die Gitarren sind zwar wieder verzerrte, doch der erwartete Knaller bleibt bei „Weit weg“ leider aus. Es geht um einen Spanner, der mit einer „Sonne in der Hand“ aus dem Fenster beobachtet. Ein Song des Albums, der aus meiner Sicht nur Lückenfüller ist. Nicht schlecht, aber auch nicht richtig gut.

10. TATTOO
Jetzt aber! Da ist die langersehnte Gitarre, da ist die Energie der Drums… „Tattoo“ beginnt mit der Kraft, die man bei dieser Band kennt und liebt. Der Text ist großartig und schon die Strophen lassen den Headbanger in uns raus. Einfacher Refrain… geniale Melodie! Ein weiteres Highlight dieses neuen Albums. „Wer schön sein muss, der will auch leiden!“ – Geil!

11. HALLOMANN
Aus der Sicht eines Kinderschänders! Er ist der „Hallomann“ und lockt das Kind. Musikalisch sehr gut umgesetzt, Lindemann spielt ausgezeichnet mit seiner Stimme. Das Ding ist brisant und die Kritik dieser Thematik wird fast schon fröhlich umschrieben. Man muss zwischen den Zeilen lesen und man muss Rammstein kennen und verstehen. Ein guter Abschlusssong des Albums!

Fazit:
Ich habe das Album mit Freudensprüngen von meiner Postbotin empfangen und wurde letztlich auch in keiner Weise enttäuscht. Es gibt absolute Hammer-Songs und es gibt ein paar Lückenfüller. Sicherlich ist alles in allem der Klang von „Rammstein“ nicht so hart wie erwartet, aber es sind auch 10 Jahre vergangen und hätten sie alles wie vorher gemacht, wären die Kritiker enttäuscht, dass sich nichts entwickelt hat. Somit kann ich mit gutem Gewissen dieses Album empfehlen und freue mich jetzt auf die Live-Umsetzung beim Konzert in Gelsenkirchen!

Text: The Shark
Inhalt:/Daten: Universak, The Shark
Bilder: Universal
Video: You Tube

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