Lang ist´s her, so könnte man meinen, dass die schwedische Kultband die Massen in die Stadien und Arenen zieht. Vor über 40 (!) Jahre war die letzte Chance, Agneta, Anni-Frid, Björn und Benny live auf einer Bühne erleben zu können. Doch mit der Show „ABBAMania“ erleben die Musikfans eine Zeitreise in die 70er und frühen 80er Jahre. Beim Gastspiel in Köln durfte ich mich von der außergewöhnlichen Darbietung und der Authentizität der Künstler überzeugen. Die Musik von ABBA ist unsterblich, die jüngeren Generationen feiern mit den Zeitzeugen und die Lanxess-Arena bebt beim gigantischen Sound der Liveband mit Orchesterunterstützung! ABBA is back!

Schon beim Betreten der Arena war ich vollkommen erstaunt, wie viele junge Menschen sich in der Arena eingefunden haben. Hier werden heute Abend Generationen zusammen feiern und manch einer hat nicht nur sein Glitzerkostüm, sondern auch seine ganze Weihnachtsbaum-Lichterkette mitgebracht um im Rund der Halle zu erstrahlen. Keine Frage: ABBA steht für Gute-Laune-Musik und die gesamte Stimmung im Vorfeld spiegelt das unter den Besuchern auch wieder. Der Bühnenaufbau sieht sehr gut aus und um Punkt 20:00 Uhr betritt das große Symphonic Rock Orchester die Bühne. Das Licht erlischt und vier Silhouetten erscheinen auf der Empore im Hintergrund.

Das Konzert

Gibt es überhaupt einen andere Band, die so viel Hits veröffentlich hat? Somit ist es natürlich für die Musiker ein Einfaches, die tausenden von ABBA Fans in der Lanxess-Arena in wenigen Sekunden zu begeistern. Die zweitgeteilte Show beginnt mit absoluten Klassikern wie „Chiquitita“, „SOS“ oder „Does your mother know“. Nach einer kurzen Bandvorstellung machen sich die Hauptprotagonisten auf den Weg zum ersten Kostümwechsel. Aus weißer Kleidung werden nun einfarbig, bunte Outfits. Mit den Hits wie „Summer Night City“ und einem kleinen Medley wissen sie die Stimmung weiter zum Kochen zu bringen. Zum großen Finale der ersten Rund kommt dann noch „Super Trooper“ und „Take a Chance on me“.

Nach 20 Minuten Pause, erscheint der Leiter des Orchesters und spricht kurz über das kürzlich erschienene Album von ABBA. Es folgen zwei Lieder aus diesem Werk, welche zwar vom Publikum angenommen werden, aber noch keine wirkliche Stimmung zurückholen. Mit „Boomerang“ aus dem Jahr 1975 war dann ein kleiner Aufschwung zu spüren, bevor es erneut einen Kostümwechsel gibt. Es wird der schwedische Kultstar Janne Schaffer angekündigt. Er legt ein technisch unglaubliches Gitarrensolo hin, doch leider verpufft dies beim Publikum, ja wirkte sogar ein Stückweit fehl am Platze. Es folgte noch der gemeinsam performte Titel „Eagle“. Nach knapp der Hälfte dieses zweiten Teils war die Menschenmenge aber direkt wieder bei bester Laune, denn „Gimme Gimme Gimme“, „The Winner takes it all“, „Voulez Vouz“ und „Money Money Money“ hielten keinen mehr auf den Sitzen. Es wurde getanzt, bis schließlich das große Finale zu „Thank you for the Music“ angekündigt wurde. 

Neben seinen eigenen Klassikern „Eternity“ und „Feel“, bringt er aber auch „Don´t look back in anger“ von Oasis in die Halle, bevor dann mit „ROCK DJ“ das große Finale eingeläutet wird. Da fehlt aber doch noch was? So konnte man zumindest in den Gesichtern der Besucher lesen. Mit „No regrets“ gab es eine recht ungewöhnliche Zugabe, zumal man hier eigentlich mit „Millenium“ gerechnet hätte. Einer im Publikum wird es egal gewesen sein: Heidi! Sie ist die Glückliche, der Robbie eine große Aufmerksamkeit schenkt und mit ihr gleich mal in einen kleinen Small-Talk geht. Ihre gute Laune, ihr Lächeln hat ihn über das gesamte Konzert begleitet und zum Dank performed er „She´s the one“ nur für sie. Ich mag der guten Heidi nicht die Laune verderben, aber es ist Showbusiness und Heidi ist da vermutlich nur eine von vielen, denen diese Ehre Abend für Abend zu teil wird. 

Unter tosendem Applaus kamen die Musiker zurück auf die Bühne, denn es fehlte natürlich noch einer der größten Hits. Mit der Zugabe „Dancing Queen“ beschließen sie schließlich die Show. Eine etwas schwächere zweite Hälfte, doch am Ende waren alle glücklich dabei gewesen zu sein. Damit inkludiere ich mich auch selbst, denn mit einer solchen Gesamtperformance hatte ich auch nicht gerechnet. Im April 2023 kommen sie noch einmal zurück auf Tour und landen auch wieder in Köln. 

Die Protagonisten:

setliste
  1. Intro
  2. Chiquitita
  3. S.O.S.
  4. Does your mother know inkl. Vorstellung einiger Musiker
  5. Instrumental (Umziehpause)
  6. Summer Night City
  7. Medley (When I kiss the teacher, I have a dream, Honey Honey)
  8. Knowing me, knowing you
  9. Super Trooper
  10. Take a Chance on me

PAUSE

  1. Don´t shut me down
  2. I still have faith in you
  3. Bang-A-Boomerang
  4. Gitarrensolo von Janne Schaffer (Umziehpause)
  5. Eagle
  6. Gimme Gimme Gimme
  7. Our last Summer
  8. The Winner takes it all
  9. Voulez Vouz
  10. Money Money Mones
  11. Interview mit Janne Schaffer (Umziehpause)
  12. Hymne Eurovision
  13. Waterloo
  14. Thank you for the Music
  15. Dancing Queen (Zugabe)

Fazit:

Ich bin Musiker und somit natürlich auch Fan der Musik von ABBA. Gut, dass muss nicht zwangsläufig zusammen gehören, doch trifft es bei mir den Punkt. Schon oft bin ich auch bei meinen Auftritten in den Genuss gekommen, die Magie von ABBA-Songs zu erleben. Diese Show ist wirklich beeindruckend und ich würde sie jederzeit und immer wieder schauen! So echt, so schön und sympathisch inszeniert und dazu noch ein großartiges Orchester und eine ebensolche Band. Ich ziehe den Hut und freue mich schon auf das nächste Mal… nicht in Waterloo, aber in Köln 🙂