lindemann

Da fange ich am Besten vorne an! Ich besitze stolz ein Rammstein-Tattoo am Unterarm, bin selbstverständlich im LIFAD (der InnerCircle Fangemeinde der Band) und trage somit hoffentlich würdevoll die Bezeichnung Superfan! Lindemann, wer ihn nicht kennt, ist der Sänger der Rockformation und mit seinem aktuellen Soloprojekt „F&M“ auf großer Tour durch Europa. Ein Highlight, welches ich mir auf keinen Fall entgehen lassen konnte… und so war es…

SUPPORT ACTS

jadylogo

Mit einem fetten Intro betritt die Künstlerin „JADU“ die Bühne. Das Kölner „Palladium“ ist komplett ausverkauft und auch auf den oberen Rängen harren die Fans schon eine Weile aus. Es kann losgehen und auch wenn eigentlich alle auf den Meister selbst warten, so konnte man im Vorfeld schon bereits einiges zu dieser Sängerin lesen.

Kurz zur Person:
„Jadu“ heisst eigentlich Jadula Laciny und stammt aus Berlin. Ihr Debütalbum erschien 2019 und trägt den Titel „Nachricht vom Feind“. Ihre Musik beschreibt sie selbst als „Millitary Dream Pop“. Wem der Name Laciny ein wenig bekannt vorkommt, der hat in der Musikwelt gut aufgepasst. „Jadu“ ist die Ehefrau von  Rapper Marteria. Gemeinsam mit ihm und Campino, komponierten sie den Titeltrack des Toten Hosen Albums „Laune der Natur“. Sie ist also schon eine echte Größe der neuen deutschen Rockmusik.

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

Leider startete der Abend nicht so gut, wie ich es mir gewünscht hätte. Die Künstlerin konnte leider nicht annähernd rüberbringen, was sie z.B. in dem oben eingefügten Video darstellt. Der Sound war extrem schlecht und auch die Leistung der Band vermag ich nicht unbedingt als Höchstleistung einzustufen. Es passte nicht so recht und das wurde auch mit relativ wenig Applaus von den Fans bestätigt. Nach knapp 30 Minuten ging es für „Jadu“ wieder zurück in die Backstagebereiche der Location.

ap

Mir gänzlich unbekannt war „Aesthetic Perfection“ aus Los Angeles. Eine Band, mit einem sehr charismatischen Frontmann und interessanten Klängen. Sie waren an diesem Abend der zweite Support-Act und es gab Hoffnung, dass es besser wird als der Anfang.

Kurz zur Band:
„Aesthetic Perfection“ ist ein US-Elektro-Rock-Projekt. Sänger Daniel Graves hat die Band bereits im Jahr 2000 in Hollywood gegründet. Bisher gab es acht Alben und die letzte Veröffentlichung war „Into the black“ (2019). In Insiderkreise sind sie sehr beliebt, warten aber bereits seit einigen Jahren auf den großen Durchbruch.

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

Das Konzert

lindelogo

Jetzt aber… Die Stimmung ist angespannt und aufgrund der eher dürftigen Vorab-Performances, steigt die Erwartungshaltung ins Unermessliche. Leider hat bereits der gesamte Abend einen sehr üblen Beigeschmack. Die Location ist für diese Art Konzert im Grunde absolut ungeeignet. Wenn man nicht gerade in den ersten Reihen steht und kleiner als 1,90 Meter ist, sieht man so gut wie nichts… Auf der Empore ist es ähnlich. Nur wer direkt am Geländer einen Platz ergattern konnte, hat eine Chance das Konzert zu sehen und nicht nur zu hören. Bereits in zweiter Reihe ist ein Blick auf die Bühne nahezu unmöglich.

Zurück zum Konzert. In weißen Anzügen und weißen Gesichtern betritt die Band und Frontsänger Lindemann die Bühne. „Skills in Pills“ von seinem ersten Solo-Album ist der Opener des Abends. Das Konzert wurde im Vorfeld strikt ab 18 Jahren freigegeben und bereits nach wenigen Minuten war schon klar warum. Es war weniger das Geschehen auf der Bühne, sondern die Darstellungen und Videos auf der Leinwand. Beim ersten Song konnte man z.B. einen intensiven und sehr nahen Blick auf einen Anus, der gerade eine Pille herausdrückt oder auf ein männliches Genital, auf dem eine Zigarette ausgedrückt wird, werfen.

So gab es neben den performten Songs immer wieder bildliche Unterstützung, wie im Folgenden bei „Fat“ ein Schwimmbecken in dem sich Lindemann mit sehr beleibten Frauen in einer fettigen Masse wälzt. Es ist Provokation und wer etwas anderes erwartet hat, der scheint sich nicht ausreichend mit dem Künstler beschäftigt zu haben. Beim Song „Allesfresser“ aus dem brandneuen Album flogen echte Torten, bei „Blut“ regnete es in den ersten Reihen und bei „Fish On“ flogen echte, tote Fische mittels Katapult ins Kölner Publikum. Ja genau… echter Fisch! Natürlich machten sich die Besucher einen großen Spass daraus, diese auch noch weiter durch den Saal zu werfen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Ein besonderes Highlight war, dass Sänger Lindemann in einer großen Kugel zur aktuellen Single „Platz Eins“ durchs Publikums rollte. So konnte fast jeder mal nah dran sein, was bei der Location ja ansonsten fast unmöglich war.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Nach drei Zugaben beendete der Künstler sein sehr provokantes Programm und man war einfach geflasht von der Gesamtheit der „Spezialeffekte“, auch wenn diese mal ausnahmsweise nicht aus Feuer, Explosionen und Funkenregen bestanden, sondern mehr aus Nahrung und Flüssigkeiten.

setliste

01) Skills in Pills
02) Ladyboy
03) Fat
04) Ich weiß es nicht
05) Allesfresser
06) Frau & Mann
07) Knebel
08) Home Sweet Home
09) Cowboy
10) Golden Shower
11) Blut
12) Wer weiß das schon (vom Band)
13) Platz Eins
14) Praise Abort
15) Fish on

Zugabe:
16) Ach so gern
17) Steh auf
18) Gummi

Fazit:
Die Musik ist einfach genau mein Style und ich steh auf die absolute Provokation, das Unmögliche auf der Bühne. Leider hat mir die Location einen großen Strich durch den Genuss gemacht. Ich konnte mich leider nicht stundenlang bei eisiger Kälte vor das Palladium stellen, um einen guten Platz zu bekommen. So habe ich viele der Dinge erst später in Videos anderer Leute gesehen und größtenteils nur hören können, was Lindemann veranstaltet. So bleibt der Konzertgenuss auf der Strecke…