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Da Miss Tina Turner ihren wohlverdienten Ruhestand feiert, hat man sich kurzerhand eine Alternative ausgedacht und präsentiert diese auf einer großen Tournee. Die „Tina Turner Story“, wie der Name bereits sagt, bringt die Erfolgsgeschichte der Ausnahmesängerin auf die Bühne. Von einer Liveband, einem Moderator und Tänzerinnen, wird Dorothea „Coco“ Fletcher“ als Tina Turner Interpretin unterstützt. Die Tour machte Halt in der Lanxess-Arena in Köln und ich durfte mit vor Ort sein… Hier meine Konzertreview vom 08.01.2020.

Teil 1: Der Weg nach oben!

Mit zwei Minuten Verspätung heißt es in der Lanxess-Arena – „Bühne frei für die Tina Turner Story“. Rund 2/3 der großen Arena, ausgenommen der Oberränge, war gefüllt mit Fans des amerikanischen Megastars. Die Anspannung und Vorfreude lag in der Luft und mit einem Medley der Songs „Whatever you want me to do“ und dem Evergreen „The Best“ beginnt die Show.

arena

Das war letztlich aber erst einmal nur die Einstimmung und schnell verschwand „Tina“ wieder in den Katakomben. Ein Moderator betritt die Bühne und beginnt, die Anfänge der mit bürgerlichem Namen Anna Mae Bullock genannten Sängerin aus Tennessee zu erzählen. Er beschreibt sich als Clubbesitzer, der mit Ike Turner arbeitet. Die nächsten Songs gehören dem späteren Mann von Tina Turner.

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Foto: AMG

Im Club findet ein Vorsingen statt, bei dem sich Anna Mae einfindet und mit ihrer Stimme nicht nur den Clubbesitzer, sondern auch Ike Turner begeistert. Nach kurzer Zwischeneinlage vom Moderator mit „I feel good“ kommt es schließlich zur Vereinigung von Ike und Anna, der sie aber fortan nur noch Tina Turner nannte. Kostüme und Gesang erinnern sehr an die alte Zeit und gegen Ende des 1. Teils schmettern die beiden Hauptstars des ersten Abschnitts den Beatle-Song „Come Together“ und das erste große Highlight „Nutbush City Limits“. Das Publikum in Köln scheint erwacht zu sein und belohnt die Musiker mit großem Applaus.

Nach gut einer Stunde geht es in die Pause…

Teil 2: Tina Turner der Megastar

Das Licht geht aus und es erklingen die Töne des James Bond Soundtracks „Goldeneye“, welcher wohl bis heute zu einem der besten Bond-Songs aller Zeiten gehört. Noch ist Tina alias „Coco Fletcher“ nicht zu sehen. Zum nächsten Song betritt die Interpretin die Arena und präsentiert gleich einige der großen Hits, wie z.B. „What´s love got to do with it“.

rockig

Foto: AMG

Es folgt ein erneutes Intermezzo des Moderators, der sich mittlerweile vom Clubbesitzer in den damaligen Manager der Künstlerin Roger Davies verwandelt hat. Seine Kontakte zu Größen wie Rod Stewart oder Tom Jones verhalfen der Frau mit der unverwechselbaren Stimme einen großen Karriereschub. Auch die Filmindustrie wurde auf Turner aufmerksam und es folgt der Titelsong des Blockbusters „MAD MAX“ – „We don´t need another Hero“, in dem sie auch vor der Kamera eine tolle Figur machte. Das Outfit von „Coco“ Fletcher ist ein echter Hingucker und passt perfekt zum Film.

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Foto: AMG

Als Nächstes wird dann die rockige Tina Turner zum Thema gemacht, die Gitarrenriffs werden lauter und frecher und natürlich kennt das Publikum fast jeden Song. Ein besonderes Highlight sind auch die Tänzerinnen, die beim Song „Private Dancer“ ausgezeichnet in Szene gesetzt werden. Kurz vor Ende der Darbietung wird die Band vorgestellt und Gitarrist Vasti Jackson zeigt, dass er es nicht nur in den Fingern, sondern auch in den Stimmbändern hat. Das Finale bildet der Party-Kracher „Proud Mary“ und die Kölner hält es nicht mehr auf den Sitzen. Noch einmal „The Best“ und die Show ist beendet…

Wer Zugabe ruft, der bekommt sie auch und so heißt es noch ein letztes Mal „Nutbush City Limits“. Diesmal bezieht die Sängerin das Publikum mit ein und die Tina Turner Story verneigt sich dankend.

neigung

Als Nächstes wird dann die rockige Tina Turner zum Thema gemacht, die Gitarrenriffs werden lauter und frecher und natürlich kennt das Publikum fast jeden Song. Ein besonderes Highlight sind auch die Tänzerinnen, die beim Song „Private Dancer“ ausgezeichnet in Szene gesetzt werden. Kurz vor Ende der Darbietung wird die Band vorgestellt und Gitarrist Vasti Jackson zeigt, dass er es nicht nur in den Fingern, sondern auch in den Stimmbändern hat. Das Finale bildet der Party-Kracher „Proud Mary“ und die Kölner hält es nicht mehr auf den Sitzen. Noch einmal „The Best“ und die Show ist beendet…

Wer Zugabe ruft, der bekommt sie auch und so heißt es noch ein letztes Mal „Nutbush City Limits“. Diesmal bezieht die Sängerin das Publikum mit ein und die Tina Turner Story verneigt sich dankend.

 

Die Setliste:

Teil 1
* Medley „Whatever you want me to do / The Best“
* Ike Turner „Mississippi Burner“ (?)
* Ike Turner „Rocket 88“
* Vorsingen Tina (Song nicht erkannt)
* Chor „Having a good time“
* „I´m blue“
* „Sweet Soul Music“
* Moderator „I feel good“
* „A fool in love“
* „It´s gonna wirk out fine“
* Medley „Higher/Soul Sister?
* „Come together
* Nutbush City Limits“
* 2 mir nicht bekannte Songs mit Chor und mit Ike

Teil 2
* „Goldeneye“
* „Let´s stay together“
* „What´s love got to do with it“
* „We don´t need another hero“
* „Heard it through the Grapevine“
* „I can´t stand the rain“
* „Be good to me“
* „Private Dance“
* „I don´t wanna fight no more“
* Gitarrist singt Song (Titel mir nicht bekannt)
* „Proud Mary“
* „The Best“

Zugabe
* „Nutbush City Limits“

Die Stars des Abends

DOROTHEA „COCO“ FLETCHER (als „Tina Turner)
Sie stammt aus Alabama (USA) und hatte bereits in sehr jungen Jahren erste Auftritte in Clubs und auch in Las Vegas. 1997 kam sie zur Show „Stars in Concert“, welche sehr erfolgreich im Berliner Hotel „Estrell“ dargeboten wird. Ein weiteres Highlight war ein Duett mit Jermaine Jackson, einem ehemalige Mitglied der Jackson 5 und Bruder des verstorbenen Michael Jackson. 2004 bis 2014 war sie mit Superstar Udo Jürgens regelmäßig auf Tour und  performte z.B. eine unvergessene „New York, New York“ Version mit ihm gemeinsam (hier das Video dazu). Der ein oder andere hat sie aber vielleicht auch als Sängerin bei „Let´s Dance“ gesehen.

VASTI JACKSON (Gitarre und „Ike Turner“)
Einer der beeindruckendsten Gitarristen weltweit! Seit über 43 Jahren ist er aus der Musikbranche nicht mehr wegzudenken. Seit 2012 ist er Mitglied in der Mississippi Musician Hall of Fame und seit 2015 Preisträger des Albert King Lifetime Guitar Awards. Er spielte u.a. mit B.B. King, The Grammys, Dr. John und vielen mehr.

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Foto: AMG

SHARK´s Konzertreview:

Ich muss zunächst sagen, dass ich wirklich schon über viele Jahre ein Bewunderer von Tina Turner bin und „Goldeneye“ gehört zu meinen Lieblingssongs. Als Musiker bin ich mir zudem total darüber bewusst, wie einzigartig die Stimme der US-Ikone ist und jede Interpretin hat es schwer, die Stimmgewalt zu imitieren und gleichzeitig zu performen. „Coco“ Fletcher ist eine großartige Sängerin und gehört sicherlich zur Elite der Künstlerinnen im deutschsprachigen Raum. Selbst bei einem solchen Ausnahmetalent merkt man, wie hart sie arbeiten muss und wie stark es die Stimme letztlich beansprucht. Gegen Ende des Auftritts waren deutliche Aussetzer in der Stimme zu hören, die aber, wenn man weiß warum, selbstverständlich zu verzeihen sind. Insgesamt war die stimmliche Performance ausgezeichnet, auch wenn mir persönlich noch ein Hauch von Tina Turner gefehlt hat.

Absolut großartig war an diesem Abend die Band, welche nicht nur mit tollem Timing und bestem Groove, sondern auch mit exzellenten Einzelleistungen an Gitarre und Saxophon brillieren konnte. Ein Genuss, denn die Songs von Tina Turner sind keine 08/15 Stücke.

Ich fürchte, dass viele der Besucher mit einem Konzert gerechnet haben und im ersten Teil der Show von der Erzählweise und den doch recht unbekannten Songs überrascht wurden. Naja, es heißt „Story“ und nicht „Show“, somit war damit zu rechnen. Im zweiten Teil der Show war dann alles wie erwartet, die Hits waren da und am Ende konnte man selbst noch ein bisschen mitsingen. Da war es eindeutig mehr Konzert als Geschichte.

Letztlich bleibt nur zu sagen, dass es sich um eine gute Darbietung handelte die allerdings an einigen Punkten vielleicht noch ein wenig mehr Flair bekommen muss. Die Bewegungen der Sängerin waren nicht immer so, wie es das Original seinerzeit auf die Bühne brachte und auch das Bühnenbild hätte meines Erachtens etwas aufwendiger gestaltet werden können. Bleibt aber dennoch der Genuss einer fantastischen Stimme und die großartigen Musiker in Erinnerung.

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Weitere Informationen unter: https://www.tina-turner-story.com/

Fazit:
Ich bin froh es gesehen zu haben und höre auch selbstverständlich seit der Show die ganze Zeit Tina Turner Songs. Schade, dass man das Original nicht mehr live zu sehen bekommt. Genieß den Ruhestand liebe Tina!

Text: The Shark, PM Lanxess Arena
Bilder: Lanxess Arena, AMG

Video: YouTube/Tina Turner Show & The Shark