nola

Fast eine Woche New Orleans und diese pulsierende Stadt zeigt mir ein Amerika, wie ich es vorher noch nicht kannte. Einige Sachen haben mir ausgezeichnet gefallen, andere Dinge muss ich nicht wirklich haben. Was macht diese City so außergewöhnlich? Warum sagen viele, es sei die schönste Stadt der Vereinigten Staaten? Was sollte man wissen? Was muss man gesehen haben?

Meine Reise in eine außergewöhnliche Stadt

Meine Reiseziele in den USA sind meist schon ein ganzes Jahr im Voraus fest eingeplant, denn im Fokus steht die wohl größte Sport-Entertainment-Veranstaltung der Welt: WRESTLEMANIA. Einmal im Jahr zieht es mich dahin, wo tausende von „verrückten“ Fans in die Arena stürmen und dort dem schlagkräftigen Treiben zuschauen. Kritiker sagen: Alles nur Show! – Ich sage… „Ja und? Eine Megashow und ich stehe drauf!“.

So sollte 2018 der Mercedes-Benz-Superdome die Ausrichtungsstätte sein und schon Tage im Voraus war hier das Wrestling-Fieber ausgebrochen. Zahlreiche Independent-Events, die legendäre WrestleCon mit Autogrammstunden aktueller Stars und der größten Legenden vergangener Tage. Bereits im Flieger hatte ich die Ehre, einen der größten Sports-Entertainer aller Zeiten zu treffen. Shawn Michaels war mit uns auf dem Weg von Atlanta (unser Zwischenstopp) nach NOLA, wie man es in Insiderkreisen und unter den Einheimischen nennt. Nola steht für New Orleans Louisiana.

wrestling

Die ersten Tage waren also ein Mix aus Wrestling, Sightseeing, Shoppen und natürlich Essen. Alles wurde gekonnt in unseren Zeitplan integriert und so machten wir uns ein ausführliches Bild dieser Stadt im Süden der vereinigten Staaten von Amerika.

Die Bourbon-Street und das French Quarter:

Die wohl bekannteste Straße von New Orleans ist die Bourbon-Street im French Quarter. Man kennt sie aus zahlreichen Filmen und Dokumentationen zum sagenumwobenen Mardi Gras Festival.  Wie eine Art Karneval wird hier in der Straße und in den Seitengassen ausgelassen gefeiert und es wird dabei reichlich Alkohol konsumiert. In der Bourbon-Street findet man die ältesten und legendärsten Kneipen der City. Auch außerhalb der zwei Wochen Mardi Gras wird hier selbstverständlich mächtig gefeiert.

Leider hinterlässt die große Sause ihre Spuren und die kann man am folgenden Tag ziemlich deutlich sehen. Die Straßen sind dreckig und voller Müll. Zwar versucht man hier, regelmäßig für Sauberkeit zu sorgen, doch kann man bei der hohen Besucherzahl kaum Herr des Drecks werden. Muss man mögen, oder es muss einem einfach scheißegal sein. Es ist laut, es ist eng, aber es ist definitiv Partystimmung…

bourbon

Das French Quarter hat aber noch wesentlich mehr zu bieten, als Kneipen und Alkohol. Auf den Straßen rund um den Jackson Square mit der St. Louis Kathedrale gibt es unzählige Straßenhändler, Artisten, Künstler und viel Musik. Hier geht es zwar akustisch nicht ruhiger zu, aber deutlich entspannter. Die Kathedrale wurde bei einem Stadtbrand im Jahr 1788 zerstört und in den Folgejahren bis 1794 wieder neu aufgebaut. Vor ihr stellte man im 19. Jahrhundert die Statue von Andrew Jackson, dem 7. Präsident der Vereinigten Staaten (1829 bis 1837) auf.

kathe

Außerdem findet man im French Quarter den French Market. Wer Kleinigkeiten, Besonderheiten und außergewöhnliche Dinge sucht, der wird hier fündig. Hier handelten früher die Choctaw-Indianer, doch heute sind es Händler aus der Region und Einheimische.

Typisches Essen der Stadt New Orleans

Nein, es sind nicht Burger oder French Fries… New Orleans ist auch in dieser Hinsicht anders. Es gibt gleich mehrere Gerichte, die man der Stadt als Traditionsspeisen zuspricht und ich habe sie fast alle probiert.

JAMBALAYA
Das Gericht basiert auf Langkornreis, der mit Gemüse, Fleisch und Fisch geschmort wird. Gewürzt wird mit Zwiebeln, Staudensellerie und milder Gemüsepaprika. Besonders schmackhaft ist dabei die geräucherte Wurst mit dem Namen Andouille. Wenn es richtig und nach klassischer kreolischer Küche zubereitet wird, ein absoluter Traum.

jamba

GUMBO
Ein absolut typisches Traditionsgericht der amerikanischen Südstaatenküche ist Gumbo. Ein mit Mehlschwitze angedickter Eintopf. Die Suppe besteht aus Fleisch- und Fischeinlagen und wird ebenfalls mit Reis serviert. Die auch beim Jambalaya verwendeten geräucherten Würstchenscheiben, sind wieder inklusive und auch diese Speise kann süchtig machen.

Weiterhin gibt es noch Po´Boy, was keinesfalls ein pupsender Junge ist, sondern ein mit unterschiedlichsten Dingen belegtes Baguette. Es ist eine Umgangssprache und heißt eigentlich „Poor Boy“ = Armer Junge. Ich hab es nicht probiert, daher kann ich leider nichts dazu sagen. Ebenfalls als örtliche Traditionsspeise bekannt, ist der Crawfish (Flusskrebs).

Als Besonderheit der Stadt wird immer wieder das Café du Monde genannte. Hier soll insbesondere der Kaffee und die Beignets den Touristengaumen erfreuen. Außer einer langen Schlange, die mich davon abgehalten hat, konnte ich nichts außergewöhnliches erkennen. In einer Shopping-Mall mit wenig Besucherandrang konnte ich dann die legendären Beignets probieren und ehrlich gesagt, ein echtes französisches Croissant ist mir tausendmal lieber. Sie sind nicht teuer, daher kann man sie mal probieren… aber eine Stunde anstehen lohnt sich definitiv nicht!

Shoppen, Malls und ein wichtiger Tipp zum Geldsparen!

Es gibt neben dem Stadtzentrum auch einige Malls rund um New Orleans. Die wohl beste Mall ist das Lakeside Shopping Center in Metaire. Es liegt gut erreichbar an der Interstate 10 und der unübersehbaren Strasse Veterans Blvd. Über 120 Geschäfte, annehmbare Preise und eine Fülle an Parkplätzen.

Auch noch zu empfehlen ist der Oakwood Center. Dieser liegt etwas außerhalb und auf der anderen Seite des Mississippi, wenn man vom Zentrum startet, in Gretna. Er ist auch gut mit ordentlichen Geschäften bestückt, doch wesentlich weniger frequentiert.

Ein Geisterhaus dagegen ist die Esplanade Mall ganz in der Nähe des Airports. Hier stehen die meisten Geschäfte leer und Besucher gibt es kaum. Einzig das Café Du Monde kann ich hier empfehlen. Keine Warteschlange und immer alles frisch zubereitet. Wenn man es probieren möchte, dann hier!

dumon

Ein bisschen Abzocke gibt es in The Outlet Collection at Riverwalk inmitten des Zentrums der Stadt. Man kann zwar super parken, doch auch echt viel Geld dafür bezahlen… es sei denn, man kauft für mindestens 20 US-Dollar ein. Bei der Auswahl an Geschäften allerdings gar nicht mal so einfach. Außerdem hat das mit Outlet mal genau gar nichts zu tun, denn die Preise sind teilweise deutlich höher als in den anderen Einkaufszentren. Kann man also ohne schlechtes Gewissen auslassen.

DER TIPP ZUM GELDSPAREN!
Es wird nicht an die große Glocke gehangen, doch kann man im Staat Louisiana viel Geld sparen. Als erster Staat der USA kann man hier als internationaler Besucher die gezahlten Steuern wieder zurückbekommen. Dazu gibt es die so genannten „TAX REFUND CENTER“.

Aber ACHTUNG… einfach hingehen und Hand aufhalten ist nicht. Man muss schon was dafür tun. Viele Shops und auch die Malls beteiligen sich an dieser Aktion und beim Kauf eines Produkts muss man nach der Tax-Free-Quittung fragen. Ohne diese gibt es nichts zurück. Auf jeden Fall sollte man seinen Reisepass dabei haben, denn in manchen Shops wird dieser als Ausweis verlangt.

Mit Quittung, Reisepass (Perso geht nicht!), der Einkaufsquittung und seiner Reisebestätigung (bestenfalls einem Ticket) muss man dann zu einem Tax Refund Center und schwuppdiwupp hat man Bargeld in der Hand! Wenn man alles dabei hat, ganz einfach.

Die Center findet man hier:  http://www.louisianataxfree.com/refund_centers.html

Weitere Sehenswürdigkeiten

Wer Jazz- und Bluesmusik mag, der sollte sich hier richtig austoben können. Unzählige kleine Kneipen bieten den ganzen Tag Livemusik und Unterhaltung. Sohn der Stadt ist der wohl berühmteste Trompeter aller Zeiten: Louis Armstrong. Ihm zu Ehren gibt es den „Louis Armstrong Park“ am Ende des French Quarters. 

louis

Seine Musik, seine Sound und seine Personality prägen die Stadt noch heute und so bleibt Armstrong für immer ein Weltstar mit Wurzeln in New Orleans. Auch wenn er in New York seine letzte Ruhestätte hat, so kann man sein Denkmal im Park, direkt vor dem Mahalia Jackson Theater bewundern und sich im auf dem Vorplatz einen Moment Ruhe gönnen. What a wonderful World

New Orleans ist für seine besondere Art der Friedhöfe bekannt, denn es werden keine Gräber ausgehoben. Aufgrund der tiefliegenden geografischen Lage steht der Grundwasserpegel sehr hoch und man befürchtet Seuchen. Somit sind alle Gräber überirdisch und man kann  diese Mausoleen in verschiedenen Touren besichtigen. Auch bekannt ist die eher außergewöhnliche Art der Trauerfeier. Aus diversen Filmen kennt man vielleicht den Trauermarsch durch die Straßen der City.

frieh

Eine etwas andere Art Grab findet man im Osten, denn hier war einmal ein wundervoller Freizeitpark. Six Flags New Orleans war bis zum 22. August 2005 eine absolute Touristenattraktion und hatte insgesamt 4 Achterbahnen, sowie zahlreiche weitere Fahrgeschäfte. Der Hurrikane Katrina machte dem lebhaften Treiben ein viel zu schnelles Ende und der Park wurde fast vollständig überschwemmt. Er war zerstört und schnell war klar, dass man hier nichts mehr machen kann. So blieb die Ruine über Jahre stehen und noch vom Highway 10 sieht man die einstige Holzachterbahn „Mega Zeph“ in fast voller Pracht. Die Natur holt sich langsam das Gelände wieder und so wuchern heute Sträucher und Bäume im umzäunten und bewachten Gebiet des ehemaligen Parks. So beeindruckend und doch gleichzeitig so traurig.

sfno

Fazit:
Eine besondere Stadt ist New Orleans definitiv! Sie ist anders und mit keiner mir bisher bekannten Stadt der USA zu vergleichen. Die laute Bourbon-Street ist nichts für mich, aber die Geschichten um die Geister, Hexen und natürlich die Historie rund im den Sohn der Stadt Louis Armstrong machen es für mich spannend. Um alles gesehen zu haben, sollte man mindestens 4-5 Tage einplanen. Meine Empfehlung für eine Reiseroute ist NOLA, Memphis, Nashville – Die Musiktour!

Text: The Shark
Daten:  Webrecherche
Bilder: Pixabay
Videos: YouTube – jeweiliger Channel
Großstädte

* Unbezahlter Werbebeitrag *